gehe zu Startseite faes.de

  Startseite     Logistische Kette     Transaktionen     Aktuelles     Impressum

Dynamisierungsregel

Mit einer Dynamisieungsregel legen sie fest, wie Chargen oder Prüfmerkmale in einem Prüflos geprüft werden.
Im Zusammenhang mit einer Prüfloseröffung zu einem Wareneingang wird über die Regel und deren Anwendung festgelegt, ob

  • z. B. nur jede 5. Charge geprüft wird, oder
     
  • das jede Charge geprüft, aber der Prüfumfang, d. h., die Anzahl der zuprüfenden Merkmale, abhängig von der Anzahl der Wareneingänge ist.

Die hier beispielhaft angelegte Dynamisierungsregel lässt sich natürlich für beide Fälle einsetzen, da die Festlegung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.

Die Transaktionen zum Anlegen / Bearbeiten der Dynamisierungsregeln finden Sie im Menübaum an folgender Stelle (Bild 1):

Zu "erlaubte Beziehungen" springen

Bild 1

Nach dem Aufruf der TA QDR1, Anlegen, müssen Sie eine 3-Zeichen lange Bezeichnung eingeben (Bild 2).
Hier ist besondere Kreativität gefragt, da meiner Meinung nach, 3 Zeichen zu wenig Möglichkeiten für eine halbwegs sprechende Bezeichung festzulegen, bieten!

Bild 2

Im Beispiel (Bild 3) wird eine Dynamisierungsregel R05 angelegt, die geeignet ist, jede 5. Charge einer Qualitätsprüfung zu unterziehen, oder den Prüfumfang dementsprechend zu dynamisieren.

Bild 3

Als Regelbezeichnung wurde Jede 5. Charge eingegeben (Bild 4) der Startpunkt der Dynamisierung Bei Loserzeugung. Dieser Startpunkt stellt im Vergleich zum Startpunkt beim Verwendungsentscheid einen “Vertrauensvorschuss” dar und entspricht auch eher der Praxis. D. h., bezugnehmend auf das Beispiel im Bild 3, die Dynamisierung wird gestartet, ohne das wir die Qualität des Materials kennen!

Bild 4

Es wird ein Wareneingang z. B. für 2 Chargen durchgeführt und die 1. Charge wird wie im Beispiel Bild 3 komplett und die 2. Charge schon reduziert geprüft.
Die Dynamisierungsregeln lassen sich natürlich so gestalten, das eine “quasi” beliebige Anzahl Chargen erst durch eine Komplettprüfung gelaufen sein müssen, bevor die nachfolgenden Chargen reduziert geprüft werden.
Möchten Sie keinen “Vertrauensvorschuss” gewähren, stellen Sie den Startzeitpunkt auf  beim Verwendungsentscheid ein. Das hat zur Folge, dass die Dynamisierung zu Wareneingängen für Chargen erst durchgeführt werden, wenn der Verwendungsentscheid für zumindest, abhängig von den Einstellungen in der Regel, eine Charge getroffen wurde.

HinweisAn dieser Stelle sei schon darauf hingewiesen, das mit der Verwendung von Dynamisierungsregeln zur Prüfung von Materialien für diese Qualitätslagen geführt werden. Qualitätslagen können Sie natürlich z. B. mit der TA QDL2, Qualitätslage ändern, beinflussen.

Im Bereich Gültigkeit Qualitätslage können Sie den Reset-Zeitraum in Tagen festlegen. Im Beispiel wurde der Zeitraum auf 180 Tage festgelegt. D. b., erfolgt innerhalb 180 Tagen nicht für das betroffene Material ein erneuter Wareneingang, wird die “Startstufe” eingestellt (siehe Bild 5, ASt).

Nachdem Sie die allgemeinen Einstellungen durchgeführt haben, erreichen sie mit der -Schaltfläche die Tabelle zur Regeleinstellung (Bild 5):

Bild 5

In obiger Tabelle wurden 2 Stufen eingegeben: Kompletter Prüfumfang als Startstufe (ASt) und der Reduzierte Prüfumfang als “nicht durchzuführende” Stufe (Skip).

Diese Regel soll nicht in Verbindung mit einem Stichprobenplan eingesetzt werden, deswegen wird hier als Schärfe 001, Prüfung ohne Stichprobenplan, ausgewählt.

Bild 6

Danach werden die eigentlichen Kriterien der Dynamisierungsregel eingestellt. Markieren Sie die Stufen der Regel und drücken Sie die Schaltfläche (siehe Bild 5).

Als Grundlage für die Einstellungen zum Stufenwechsel (Bild 7) in unserem Beispiel dient das Bild 3. Im Bereich IO-Fall wird definiert, in welche Prüfstufe bei festgelegter Anzahl Ergebnisannahmen (es liegt keine Grenzwertverletzung vor) oder positiven Verwendungsentscheiden gewechselt werden soll. Im Bild 3 haben wir festgelegt, dass nach einer IO-Prüfung (in Ordnung) in die Prüfstufe “reduzierte Prüfung” gewechselt werden soll. Dies entspricht Anzahl Prüfungen = 1 und Neue Prüfstufe = 2. Im Falle einer NIO-Prüfung (nicht in Ordnung) soll in dieser Stufe, also der Komplettprüfung, verblieben werden. Dies entspricht Anzahl Rückweisungen = 1 und Neue Prüfstufe = 1.

Drücken Sie nun die Schaltfläche um die Einstellungen für die 2. Stufe vorzunehmen.

Die 2. Prüfstufe (Bild 8) haben wir im Bild 5 als Skip-Stufe definiert. Wir bleiben auch hier beim Beispiel aus Bild 3.  Nachdem die erste IO-Prüfung durchgeführt wurde, befinden sich die nach folgenden vier Chargen in der Skip-Prüfstufe.
Die Charge des sechsten Wareneingangs wird zu Kontrollzwecken wieder komplett geprüft.
Dies entspricht Anzahl Skips = 4 und Neue Prüfstufe = 1

HinweisFür jede Skip-Stufe kann eine Maximale Skipdauer eingestellt werden. Sie sollten aber, um nicht den Überblick über die Qualitätslage zu verlieren, hier die gleiche Einstellung wie für die gesamte Qualitätslage wählen (siehe Bild 4)!

Sollten Sie einen Verdacht haben, dass die Qualität des Materials nicht den Anforderungen entspricht, können Sie natürlich eine Prüfung durchführen und bei einer NIO-Prüfung erfolgt der Sprung in die 1. Prüfstufe (Komplettprüfung).

Bild 7

Bild 8

Das obige Beispiel ist sicher nur ein einfaches Beispiel. Sie können “beliebig” komplexe Dynamisierungsregeln erstellen, Ihnen werden kaum Grenzen gesetzt!
Nützliche Varianten des Beipiels könnten sein, dass Sie

  • eine 3. Prüfstufe anlegen, wo z. B. nach einer NIO-Prüfung reinverzweigt und erst nach drei IO-Prüfungen in die Skip-Stufe zurückgesprungen wird,
     
  • oder das Sie den Start einer Produktionsserie genauer beobachten, vielleicht 5 Chargen, danach in  eine Skip-Stufe verzweigen und aus dieser Skip-Stufe zu Kontrollzwecken eine Charge wieder komplett prüfen, usw!

Haben Sie die Eingaben für die 2. Prüfstufe abgeschlossen, werden Ihnen alle Prüfstufen übersichtlich dargestellt (Bild 9):

Bild 9

Mit der -Schaltfläche können Sie eine Konsistenzprüfung Ihrer Dynamisierungsregel durchführen.

Sprung zur Tabelleneinstellungs-Info!

Information zur Tabelleneinstellung!

Wenn Sie Ihre Dynamisierungsregel speichern wollen, werden Sie vom System gefragt, ob Sie die Regel in eine erlaubte Beziehung aufnehmen möchten (Bild 10). Da wir diese Regel ohne Stichprobenplan nutzen möchten, drücken Sie die Nein-Schaltfläche.

Bild 10

Dynamisierungsregeln, Stichprobenverfahren und Stichprobenpläne

Wenn sie eine Dynamisierungsregel in eine erlaubte Beziehung aufnehmen, stellen Sie ein Verknüpfung zwischen einem Stichprobenverfahren, -plan und einer Dynamisierungsregel her. Ohne die Verwendung eines Stichprobenplans ist die Funktion “Erlaubte Beziehung” irrelavant.

Im Menübaum finden Sie die Transaktion QDB1 unter Stichprobenverfahren und Dynamisierungsregel unter der Bezeichnung Dynamisierungsregel zuordnen (Bild 11) oder Stichprobenverfahren zuordnen (Bild 12).

Bild 11

Bild 12

Um eine Dynamisierungsregel in Verbindung mit einem Stichprobenplan nutzen zu können, müssen Sie beim Anlegen der Regel folgende Einstellungen vornehmen:

Sie müssen für jede Prüfstufe eine Prüfschärfe vorgeben, die auf eine Prüfschärfe im Stichprobenplan über das Stichprobenverfahren verweist, hier im Beispiel 004, Prüfung normal und 006, Prüfung verschärft (Bild 13).

Bild 13

Anschließend legen Sie die Kriterien zum Stufenwechsel fest. In diesem Beispiel (Bild 14 und 15) wurde festgelegt, dass im Falle der IO-Prüfung in der Stufe 1 (normaler Stichprobenumfang) verblieben und im Fall einer NIO-Prüfung in Stufe 2 (erhöhter Stichprobenumfang) gewechselt werden soll. Um von Stufe 2 wieder in Stufe 1 wechseln zu können, müssen 3 IO-Prüfungen in Folge vorliegen.

Bild 14

Bild 15

Nachdem Sie die Angaben zum Stufenwechsel gemacht haben, sichern Sie die Dynamisierungsregel und bestätigen Sie nun die Frage “Dynamisierungsregel in die erlaubten Beziehungen aufnehmen” mit der Ja-Schaltfläche (Bild 16).

Bild 16

Das System gibt Ihnen den Hinweis, dass die Dynamisierungsregel angelegt wurde und nach der Bestätigung wird Ihnen die Pflegesicht der erlaubten Beziehungen, mit eventuell schon vorhandenen Beziehungen, gezeigt (Bild 17):

Drücken Sie die Schaltfläche Neue Einträge (Bild 17)....

Bild 17

... und tragen das Stichprobenverfahren und die Dynamisierungsregel ein (Match-Code-Suche F4, Bild 18).
Beschreiben Sie die Beziehung in dem Feld Kurztext und sichern sie.

Bild 18

Zurück zum Stichprobenverfahren

Die in dieser Domäne dargestellten Grafiken, Bildschirmabzüge oder verwendete Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. können auch ohne besondere Kennzeichnung Marken sein und als solche den gesetzlichen Bestimmungen unterliegen.
 

Version vom 05.01.2009

Aktuelles / Ergänzungshinweise....

Ruft die gesamte Seite neu auf!